1970-1990


Mit Ludwig Hindelang fand 1971 ein Führungswechsel statt. Bei der 1972 erstmals durchgeführten Stadtmeisterschaft belegten die Schützen gute Plätze und stellten mit Hans Hartmann jun. einen Stadtmeister.

Ohne Vorwarnung traf  im Juni 1975 die Kündigung des Schießlokals ein. Durch die persönlichen Beziehungen des Schützenmeisters konnte bereits 6 Monate später im umgebauten Gasthof „Sailerbräu“ auf 4 Ständen der Schießbetrieb wieder beginnen, aber nach fünf Jahren, also 1980 musste der Verein abermals umziehen, da die Räumlichkeiten anderweitig benötigt wurden. Hier bestand aber schon die vorläufige Zusage der Stadtväter, im geplanten Veranstaltungszentrum für die Alpenrose eine dauerhafte Bleibe zu schaffen. Der 1977 zum Schützenmeister gewählte Josef Hubalek hatte die sich hier bietende Gelegenheit genutzt. Bis zum Einzug ins „Modeon“ schoss man wieder im „Grünen Baum“.

Anlässlich des Festzuges zur 25-Jahrfeier der Stadterhebung 1978 präsentierten sich die Schützen erstmals in einheitlicher Bundhose der Öffentlichkeit. Im gleichen Jahr beschloss man die längst überfällige neue Satzung mit Eintrag in das Vereinsregister. Werbung für den Schießsport wurde mit einer Informationsschau im Kaufmarkt, verbunden mit einer Tombola, betrieben. Autogenes Training, Spalierstehen bei Hochzeiten, Teilnahme am Stadtfest und das Aufstellen eines Glascontainers zur Aufbesserung der Vereinsfinanzen waren zusätzliche Akzente der folgenden Jahre. Sportliche Erfolge blieben nicht aus. 1977 Elfriede Hindelang, 1978 und 1980 Hans Hartmann sen., jeweils Stadtmeister, Wiederaufstieg in die Liga mit der Mannschaft, um nur die herausragenden Ereignisse zu erwähnen. Zum Einzug ins „Modeon“ im November 1983 trugen die Alpenrose – Schützen die Stadtmeisterschaft aus. Eine noch nie dagewesene Rekordbeteiligung von 220 Schützen kam wohl mit durch das neue Haus zustande.

Für den Ausbau der von der Stadt zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten lagen Kosten-voranschläge von annähernd DM 50000,- vor. Durch den Arbeitseinsatz von über 1200 Stunden, Spenden der Mitglieder von über DM 7000,-, dem Kapital aus den verschiedenen Aktivitäten der Vorjahre und einem Zuschuss des Landkreises konnten die Arbeiten schuldenfrei ausgeführt werden. Geschossen wurde nun zweimal wöchentlich, Dienstag und Freitag. Zum 75-jährigen Jubiläum, das im November 1984 gefeiert wurde, hatte man neben der Gauvorstandschaft auch die Thalhofener „Edelweiß-Schützen“ eingeladen. Beim Festakt zeichnete Gauschützenmeister Heinz Scholz verdiente Mitglieder aus.

Sportlich traten erstmals in der Vereinsgeschichte die Luftpistolenschützen in den Vordergrund. Die Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga. 1984, 1987 und 1988 erkämpften sich Uli Wachter, 1986 Reinhard Achtner den Stadtmeistertitel. Bei der Gaumeisterschaft 1986 konnten Martin Höß und die Mannschaft den 1. Platz erreichen.

Auch bei den Senioren stellte sich ein sportliches Hoch ein. Hermann Hartmann errang 1986 den Titel eines Gau-, 1987 und 1988 den eines Stadtmeisters und Hans Hartmann konnte die Erfolge von 1978 und 1980 in den Jahren 1984 und 1985 wiederholen.

1988 wurde mit Harald Koch wieder ein Jungschütze Stadtmeister. Die Mitgliederzahl hält sich seit Jahren bei knapp 190 Schützen, davon sind etwa ¼ Jugendliche. Nur drei Vereine im Gau haben mehr Mitglieder gemeldet. Die Finanzen erlaubten es die erste Ringlesemaschine im Sportschützengau anzuschaffen. Gleichzeitig wurde auch die Teilermaschine, die über Jahrzehnte ihren Dienst geleistet hat, gegen ein elektronisches Gerät ausgetauscht.

Da das Ende der Lebensdauer der Vereinsfahne abzusehen war, reifte der Gedanke, die bevorstehende Fahnenweihe mit dem Gauschießen zu verbinden. Die Bewerbung entsprach der Gau und so begann man 1987 mit den ersten Vorbereitungen. Als Fahnenmotiv dienten ein Schütze von einer Anstecknadel aus den Anfangsjahren und das alte Rathaus mit Frauenkapelle. Die Kosten konnten aus der Vereinskasse abgedeckt werden, so dass alle Spenden für die Ehrengaben zum Gauschießen verwendet werden könnten. Als Pate kam der Schützenverein „Edelweiß“ Thalhofen in Betracht, da hier seit Jahrzehnten ein überaus gutes freundschaftliches Verhältnis besteht. Zum Patenbitten fuhr die Vorstandschaft mit Pferdegespann und Leiterwagen, vollgepackt mit den „Gaben“, gefolgt von einer großen Anzahl „Alpenrösler“. Der Bitte wurde nach dem obligatorischen Knien auf äußerst spitzen Holzscheiten vom Ehrenschützenmeister Georg Schweikart und Schützenmeister Otto März nach relativ kurzer Beratung entsprochen. Es versteht sich von selbst, dass man anschließend noch ein „Weilchen“ zusammensaß.

Mit den traditionellen Gaben, Milch, Brot und Salz fuhren die "Alpenrösler" zum Patenbitten zu den "Edelweiß-Schützen" nach Tahlhofen, gefolgt von einer zahlreichen Schützenschar. Auf Holzscheiten kniend mußte die Vorstandschaft der Überlieferung entsprechend ihr "Bittgebet" vortragen. Kein leichtes Unterfangen, doch die Geschenke in Form von Bier, Wein und Leberkäs leisteten hier wertvolle Überzeugungsarbeit. Als dann die Bitte erhört war, ging es um so fröhlicher und zünftiger zu.

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